Samstag, 14. Dezember 2024
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12h-Dienst der Jugendfeuerwehr

Es ist Samstagmorgen, der 12.10.24, 09:00Uhr, die Sonne strahlt, Dienstbeginn für 26 Kinder, Jugendliche und ihre 10 Betreuer am Eisfelder Feuerwehrgerätehaus.

Unser Jugendfeuerwehrwart Thomas Ebert begrüßt alle Anwesenden. Wie läuft eigentlich ein Arbeitstag bei einer Berufsfeuerwehr ab? Diese Aufgabe sollen die Mitglieder unserer Jugendfeuerwehr heute am eigenen Leibe zu spüren bekommen.

Nachdem alle Themen der Unfallverhütung besprochen und allgemeine Hinweise bekannt gegeben wurden kam nun einer unserer ältesten Kameraden der Eisfelder Jugendfeuerwehr zu Wort. Joshua Ziener hatte die Ehre und durfte als „Wachabteilungsführer“ nun die Aufteilung der Kinder auf die verschiedenen Fahrzeuge verlesen. Hierbei galt es den Einsatzleitwagen (ELW), zwei Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge (HLF), ein Tanklöschfahrzeug (TLF), einen Gerätewagen für Logistik (GW-L) und einen Mannschaftstransportwagen (MTW) mit ausreichend Personal zu besetzen.

Voller Vorfreude begaben sich nun alle zu ihren Fahrzeugen und übernahmen, wie es sich für eine Berufsfeuerwehr gehört, die Fahrzeuge und prüften sie mit den Maschinisten, welche selbstverständlich durch Kameraden unserer Einsatzabteilung gestellt wurden, auf volle Einsatzbereitschaft.

Im Anschluss stand nun theoretische Ausbildung auf dem heutigen Dienstplan. Passend zu den kalten Temperaturen am frühen morgen referierte unser Kamerad Andre´ Langguth-Börner zum Thema Eisrettung und alle hörten gespannt zu. Für unsere Führungskräfte stand in dieser Zeit der Umgang mit Funkgeräten auf dem Programm.

„Ding, Dang, Dong, Hier ist die Leitstelle mit Einsatz für die Jugendfeuerwehr Eisfeld, auslaufende Betriebsstoffe aus einem Radlader im Bauhof. Es rücken aus: ELW, HLF Eisfeld und Gw-L.“ Mit diesen Worten wurde unsere Ausbildung plötzlich unterbrochen. Zügig aber dennoch geordnet wurden die alarmierten Fahrzeuge besetzt und machten sich auf den Weg zum Einsatzort. Der Rest verblieb im Gerätehaus als Reserve, denn man weiß ja nie, was der Tag noch so bringt.

Im Bauhof angekommen konnte die gemeldete Lage bestätigt werden und unser Einsatzleiter verteilte die Aufgaben. Es wurden fleißig Besen und Schaufel geschwungen und auch der aufgeregte Fahrer des Radladers, der allen bekannt war, konnte beruhigt werden.

Wie das im Leben eines Feuerwehrmannes so ist, meldete uns, noch während des laufenden Einsatzes, die Leitstelle den nächsten Notruf. Am Sportplatz ist eine Person mit tierischem Anhang ins Eis eingebrochen und muss dringend gerettet werden. Nun wurde auch Alarm für die anderen Fahrzeuge ausgelöst. Der ELW, das HLF Sachsenbrunn, das TLF und der MTW Werratal eilten zum Sportplatz.

Vor Ort erwartete uns bereits ein Bürger, der panisch berichtete, dass ein Jäger, ein Bär und ein Hase ins Eis eingebrochen seien. Sofort wurden Steckleitern, Leinen und Tragen in Stellung gebracht und sowohl Mensch als auch Tier professionell von der simulierten Eisfläche gerettet. Wir konnten nun wohlbehalten zurück ins Gerätehaus fahren.

Gott sei Dank zauberte uns unsere Conny nun mal wieder traditionell Nudeln mit „Feuerwehrsoße“, denn hungrige Feuerwehrleute bekommen schlechte Laune.

Nach der Mittagspause stand nun Ausbildung an verschiedenen Stationen auf dem Programm. Löschangriffe wurden aufgebaut, die Aufgaben der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und einiges anderes wurden erläutert.

14:24Uhr: „Ding, Dang, Dong, Einsatz für die Jugendfeuerwehr Eisfeld. Es geht zum Brand des ehemaligen Eurospar-Supermarktes im Mühlenweg. Mindestens zwei Personen werden vermisst.“ So lautete die besorgniserregende Alarmmeldung. Alle Fahrzeuge rückten unverzüglich in Richtung Mühlenweg aus.

Vor Ort angekommen stellte unser Einsatzleiter Joshua sofort fest, dass es eine Rauchentwicklung im Gebäude gibt und der Anrufer berichtete, dass sich noch mindestens zwei Personen darin befinden. Aufgrund dieser brisanten Lage wurde umgehend die Jugendfeuerwehr Schalkau mit ELW, HLF und Drehleiter zur Unterstützung angefordert.

Während unsere Angriffstrupps das Gebäude nach den Vermissten durchsuchten, bauten andere umgehend eine Wasserversorgung aus der naheliegenden Werra auf. Die zeitnah eintreffende Feuerwehr Schalkau baute umgehend ihre Drehleiter auf und unterstützte sofort bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung.

Alle vermissten Personen wurden erfolgreich gerettet, betreut und das Feuer erfolgreich bekämpft. Nach gut einer Stunde hieß es dann: „Zum Abmarsch fertig und zurück ins Gerätehaus.“

Jetzt war es endlich an der Zeit etwas Freizeit zu genießen. Das Rechen vom Laub am Gerätehaus wurde kurzerhand zum Spiel und somit die Arbeit mit Spaß verbunden.

Nachdem sich alle bei Bratwurst gestärkt hatten, erwartete uns der letzte Einsatz des Tages. Dieses Mal forderte uns die Feuerwehr Schalkau zur Unterstützung an. „Verkehrsunfall zwischen LKW und Kleinbus, Schalkau Richtung Schaumburg“ hieß unser Einsatzstichwort. In Schalkau angekommen erhielten wir den Auftrag einen Hubschrauberlandeplatz auszuleuchten und bei der Suche nach 5 Vermissten, die sich im Bus aufhielten, zu unterstützen. Umgehend wurden alle mit Taschenlampen ausgerüstet und Suchtrupps gebildet. Zum Ende des Einsatzes gelang es erfolgreich alle Personen aufzufinden und zu versorgen.

Das Gähnen wurde häufiger, die Augen kleiner und die Gesichter müder. Ein unverkennbares Zeichen, dass nun die Zeit gekommen war, unseren 12-h Dienst zu beenden. Nach der Rückkehr nach Eisfeld wurden pflichtbewusst noch die Fahrzeuge und das Gerätehaus gereinigt und somit die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. Gegen 21:00Uhr hieß es dann endlich Dienstende für unsere kleinen Feuerwehrleute, die an diesem Tag großartiges geleistet haben. Erschöpft und zufrieden gingen alle nach Hause.

Abschließend möchten wir uns bei allen bedanken, die zur erfolgreichen Durchführung dieses Tages beigetragen haben. Ohne Euch wäre dies schier unmöglich. Dieser Dank geht insbesondere an alle Betreuer und Helfer aus den Reihen der Kameraden der Feuerwehr Eisfeld, an die Feuerwehr Sachsenbrunn, die Feuerwehr Werratal und selbstverständlich auch die Feuerwehr Schalkau. Wir danken auch dem Feuerwehrverein Eisfeld und der Stadtverwaltung für die Unterstützung.

Vielen Dank an alle Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Nur gemeinsam können wir es schaffen weiterhin Kinder und Jugendliche für das Ehrenamt Feuerwehr zu begeistern und durch viel Spaß am Hobby langfristig in unseren Reihen zu halten. Denn eins sollten wir nie vergessen. Die kleinen Feuerwehrleute von heute, sind die großen Feuerwehrleute von morgen.

Thomas Ebert und Daniel Priester

Jugendfeuerwehrwarte Jugendfeuerwehr Eisfeld